Finnen und Fahrräder
An Mauri Antero Numminen kommt in Finnland so leicht keiner vorbei.
Numminen, geboren 1940, studierte in Helsinki unter anderem Nationalökonomie, Philosophie, Soziologie und Sprachwissenschaften. Um Marx im Original zu lesen und »Frauen zu beeindrucken«, lernte er Deutsch. Es hat alles nichts geholfen, wie er in seiner Selbstdarstellung schreibt; er ist doch Musiker geworden.
Mit unterschiedlichen Bands hat er sich um den Jazz und vor allem den finnischen Tango verdient gemacht (und dabei eine Reihe bemerkenswerter Haartrachten zur Schau getragen). Seine klassischen Konzerte sind ausgebuht, seine Lieder zensiert [pdf] worden. Er ist der Mann, der Wittgensteins Tractatus vertont hat und den jedes finnische Kind als weißen Hasen aus dem Fernsehen kennt. Seine Fans skandieren: NUMMINEN, DO IT MORE FALSELY!
Hier sind zwei Minuten Numminen für Einsteiger:
PS: Ursprünglich hatte ich in diesem Artikel viele Dinge mehr aufgeschrieben, sie dann aber alle wieder gestrichen — wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.
PPS: Und gleich reagiert ein Fahrrad-Blog. Ob uns eine Numminen-Renaissance bevorsteht? Bei Trikont gibt es seine großartig-abseitige CD »Dägä Dägä« … (Ich danke Stroheim für den Stups Richtung Trikont!)
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Warum ausgebuht – und nicht ausgebucht ???
Sonst sind die lustigen Finnen doch für jeden noch so schrägen Künstler zu begeistern.
Ein köstliches Video – und der gute Numminen eine optische Mischung aus Lenin und Helge Schneider.
Ausgebucht natürlich auch!
Auf seiner Webseite spricht er nicht von erfolgreichen Konzerten, sondern von erfolgreichen Skandalen.
Super, der Beitrag zum Klimagipfel, aber da hat es doch noch soviel Schnee und es scheint sehr eisig zu sein.
Was für ein Typ! Danke für diesen köstlichen Hinweis.
Ein nettes Kerlchen.
Der Clip macht Spaß und neugierig auf Anderes von Numminen.
Donqy, und schon da war Farrradfahren notwendig!
Karu & Ottogang, das Netz ist voll mit Numminen. Schön: M.A.N. singt Wittgenstein. Oder: »Yes Sir, I Can Boogie …« Oder … ach, schaut doch einfach.
Jedenfalls wäre das ein Finne, dem ich gern mal die Hand schütteln würde.
Der Schubert ist auch köstlich, in Bild und „Gesang?“ http://www.youtube.com/watch?v=mDvOFxBI_E8
Ach, Lakritze, tu’s doch wieder rein, dein Geschriebenes: „Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man allmählich zu schweigen aufhören.“
Man muß aber auch wissen, wann’s genug ist. :))
Ha, wieder einmal ein Künstler, der in Deutschland vom wunderbaren Münchner Trikont-Label bekannt gemacht wurde…
http://www.trikont.de/basics/cgi-tdb/basics.prg?session=53ecc6a24b1f9339_168087&a_no=871&r_index=5.2
Wer braucht schon amazon? Man kann auch direkt bei Trikont bestellen.
Stroheim, Danke! Ich habe das in meinem Artikel korrigiert — natürlich bei Trikont bestellen! Da habe ich »Dägä Dägä« her und die wunderschöne CD »Finnischer Tango«. Stöbern lohnt sich sehr!
Willkommen in der Trikont-Fangemeinde!
Ja, ja, Trikont. Die sind ähnlich geläutert wie Herr Kraska.
— geläutert?
Ja, geläutert. Finde ich schon, schaut man sich die politusche Vergangenheit des Trikont Verlags und die von Herrn Kraska.