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Winterwanderland

7. Januar 2017
Winterlicht.

Winterlicht.

Winters scheint die Sonne schräg durch eine Glocke klarer Luft; alles, was nicht beschneit ist, wird zu Gold. Man geht auf strahlenden Wegen, und die zeichnen alles auf, jeden Schritt, jedes Umschauen, jedes Verschwinden hinterm Busch. Katzenspuren, andere, winzige Tatzen, rosenfarben: Blut, und Hundespuren bei der Ermittlung, bis ein Mensch zum Weitergehen pfeift: der Schnee weiß gute Geschichten.

Das Wasser in den Wegrandbrünnchen erfindet völlig neue Spiele. Es steht der Wald nicht starr und schweiget, sondern eher so, als könne er sich jeden Moment schütteln und aufspringen und ein Stückchen über die kristallinen Flächen mitlaufen.

rs-dornblatt rs-spescht rs-eiszapf rs-eisfaust rs-horiz

Jeder Schritt kracht wie ein herzhafter Biß in Zwieback, der Boden knistert frostig, in Zellophan verpackt. Lang scheint die Sonne nicht, nur nicht getrödelt –! Kein Wunder, daß man mit einem Bärenhunger heimkommt.

 

 

 

(Leider hat WP die Durchblättergalerien abgeschafft; schade.)
Meine allerliebste Schneegeschichte findet sich hier.

14 Kommentare
  1. 7. Januar 2017 12:52

    Schön, auch die Bilder! Wieder bemerke ich, dass sich Stimmungen besser in Worten (wenn man’s kann) als in Fotos (selbst wenn man’s kann) einfangen lassen. Ein Wort sagt eben mehr als tausend Bilder.

    • 7. Januar 2017 13:05

      Oh, danke! Bei dieser Sorte Wetter packt mich immer der Übermut, und ich versuch’s mit Bildern, auch wenn ich weiß, daß sie nienienie an die Wahrheit heranreichen …

  2. 7. Januar 2017 13:33

    deine schneewandergeschichte ist so zauberhaft wie deine fotos dazu. danke fürs mitnehmen.

    • 7. Januar 2017 23:50

      Danke! Wie gesagt, die Bilder werden nie, wie sie sollen; aber manchmal ist es der Gedanke, der zählt. .)

  3. 7. Januar 2017 13:43

    Oh, echt? Böses WP. Oder nur bei deinem Theme?
    Wie auch immer: Wunderbar klirrendklar kommt dein Winter bei mir an.

    • 7. Januar 2017 23:51

      Ich hoffe sehr, ihr habt auch so einen. Draußen klirrend, drinnen warm und angenehm.

  4. 7. Januar 2017 14:19

    Ein sehr schöner Trost dafür, dass aus meinem gestrigen geplanten Winterwandertag virenbedingt das Gegenteil geworden ist!

    • Philipp Elph permalink
      7. Januar 2017 15:08

      Nicht gut, wenn nur die Viren durch den Körper wandern. Wünsche Dir, dass sie bald abwandern.

    • 7. Januar 2017 23:51

      Ohja, Besserung, baldige! Ist viel zu schönes Wetter, um in der Stube zu bleiben.

  5. 7. Januar 2017 14:29

    Kompliment! Der erste Satz ist bis zum Strrichpunkt ein sauberer Trochäus. Drum klingt er wie winterliche Poesie, wenn man ihn laut liest, was ich soeben getan habe. Überhaupt kommt „Winterwanderland sehr poetisch daher, wegen der schönen Sprachbilder, die du gefunden hast. Hannover hat leider noch keinen Schnee. Wenn überall in Deutschland Unwetter herrscht, schläft das Wetter über Hannover schlicht ein.

    • 7. Januar 2017 23:54

      Jamben wird es erst im nächsten Frühling wieder geben; einstweilen danke ich!
      Das finde ich schick, daß das Auge des Sturmes in Hannover residiert. Oder ist es andersherum? Ich wünsche jedenfalls Schnee, vielleicht hilft es.

  6. 10. Januar 2017 15:39

    Jetzt verstehe ich, was mit „WP hat die Durchblättergalerien abgeschafft“ gemeint ist. Unverständlich, warum geben sie etwas auf, was sie schon hatten? Ich hoffe, es handelt sich um einen Fehler und sie machen das rückgängig. Ich versuche immer, meine Webseiten von Profis einrichten zu lassen, ich dachte, ich könnte sie dann genauso gestalten, wie ich es wollte. Falscher Fehler, und teuer obendrein. Ich versuche es dennoch weiter, jetzt habe einen neuen „Webmaster“. Ich habe den Eindruck, einen guten Webmaster zu finden ist mindestens so schwer, wie eine gute Werkstatt, einen guten Artzt oder eine gute Putzfrau.
    Aber was ich eigentlich sagen wollte: Wackelpudding ist da! Meine Interpretation davon, jedenfalls: http://www.untrans.eu/deutsch/woerter/wackeln.html So schnell, ich wundere mich selber ;-)

  7. 3. Februar 2017 8:53

    Die Sprache gefällt.

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