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Schwarzer Schaum

14. Oktober 2014

Über Seife hatte ich mir bislang nie Gedanken gemacht. Ich hatte die Strukturformel in Chemie gelernt (bei einer Referendarin, die in der Lehrprobe in Tränen ausbrach, weil jemand die Tafel mit Wachs eingerieben hatte; aber so etwas hätten wir nie gemacht), hatte ansonsten seit Jahr und Tag immer das gleiche Stück am Waschbeckenrand liegen, und das war’s.

Dank Siedendbunt hat sich das geändert. Heute kam ich endlich zur Post und konnte ein Päckchen abholen, das da schon einige Tage vor sich hingeduftet haben muß. Darin: allerlei selbstgesiedete Seifen, in hübschen Farben, mit klingenden Namen und genauer Inhaltsangabe. Darunter: Lakritzseife. Schwarz, mit Anisduft und Süßholzaroma und allem, was Lakritze ausmacht, nur eben zum Waschen und nicht zum Essen.

Schwarze Seife! Und duftet zum Anbeißen ...

Schwarze Seife! Und duftet zum Anbeißen …

Die werde ich noch ein bißchen bewundern. Und sie dann, so schwer das fällt, nicht essen. Vielen lieben Dank, Kerstin!

17 Kommentare
  1. anglogermantranslations permalink
    14. Oktober 2014 18:08

    Gesiedet oder gesotten?

    • 14. Oktober 2014 18:09

      Unter gesotten stelle ich mir noch deutlicher Eßbares vor … also, wenn’s nach mir geht, gesiedet.

    • anglogermantranslations permalink
      14. Oktober 2014 18:21

      Aha. Wenigstens bleiben uns noch die Hartgesottenen …. ungenießbare Genossen in der Regel. :-)

      Wir hatten in der Schule ein Lesestück über Johann, den munteren Seifensieder. Es endete mit:

      Ich war es und ich werd es wieder:
      Johann, der muntere Seifensieder.

    • 14. Oktober 2014 18:27

      Ich hab’s! .) Das ist hübsch. (War allerdings nicht Seifensieder einer der unehrlichen Berufe?)

  2. anglogermantranslations permalink
    14. Oktober 2014 18:26

    Gibt es sogar als Gedicht, wie ich gerade entdeckt habe. Mitsamt Moral von der Geschicht. :-)
    http://www.autoren-gedichte.de/hagedorn/johann-der-seifensieder.htm

    • 14. Oktober 2014 18:29

      Sozusagen in Stereo gefunden! .)

    • 14. Oktober 2014 21:06

      das ist ja total schööön. danke für diesen link! ich liebe das gedicht. herrlich.
      wieder was gelernt. f.v.hagedorn kannte ich bisher nicht und werde das morgen mal vertiefen.

    • anglogermantranslations permalink
      14. Oktober 2014 21:15

      Du kennst aber das von Mozart vertonte „Was frag ich viel nach Geld und Gut, wenn ich zufrieden bin“? Ist ja dasselbe in Grün, nur ohne Seife. :-)

    • 14. Oktober 2014 21:34

      :-D ja super! Danke …

  3. 14. Oktober 2014 19:24

    Die Seifen sind wirklich fein, ich möchte sie nicht mehr hergeben.;-)

  4. 14. Oktober 2014 19:27

    du auch?!!! ich musste ja die ganze zeit schon an dich denken. dass ich dir von dieser einen und all den andern seifen erzählen will, die auch bei mir duften! und habs immer wieder vergessen.
    tja, die seife hat dich gefunden. mich auch. kerstinseidank!!!

  5. 14. Oktober 2014 19:43

    Hat dies auf siedend bunt rebloggt und kommentierte:
    lakritz-seife für lakritze :-) und sie macht keinen schwarzen schaum. nur leicht grau :-)

  6. 14. Oktober 2014 19:52

    ohhh wie schön. ich dachte ehrlich, dein päckchen wäre verschollen. passiert schon mal, wenn es ZU gut daraus duftet ;-)
    ich freue mich, dass du (und die anderen auch! ;-) ) dich so freust. die lakritze werde ich bald nachsieden. sie kam im freundeskreis so gut an, wie bei euch :-)
    also wasche sie ruhig an. es gibt bald nachschub. ;-)

    und danke für die links. ich werde mich da mal umschauen. ich nutze die zeit jetzt zum viel-lesen. :-)

  7. 15. Oktober 2014 16:16

    Schwarze Seifen, das wäre etwas für das schwarze Gefieder

    • 17. Oktober 2014 12:22

      Kormorane, die nach Anis duften? Das würde die Tierwelt auf den Kopf stellen. .)

  8. Philipp Elph permalink
    16. Oktober 2014 14:49

    Genieße die Seife, liebe Lakritze. Zerbrich Dir nicht den Kopf über ihre Chemie, denn sie ist mehr als eine Strukturformel!

    • 17. Oktober 2014 12:26

      In die Chemie werde ich mich tatsächlich nicht mehr vertiefen. Und ich empfinde es als Wohltat: Dinge genießen, ohne zu viel über sie zu wissen.

Kommentare sind geschlossen.