Grenzfall: Eierbecher 8
Bad Säckingen ist ein propres Städtchen am oberen Rhein. Am anderen Ufer und am Ende einer überdachten hölzernen Brücke liegt die Schweiz. Außerhalb der Geraniensaison gibt sich der Bohlenbau duster und zugig; man freut sich, auf der einen oder der anderen Seite Kopfsteinpflaster unter die Sohlen zu bekommen.
Ziemlich mittig überm Wasser habe ich den achten Eierbecher abgestellt, ein hübsches, welliges Kerlchen aus Glaspaste. Mit einem Gruß hundert Kilometer flußauf- und schweizwärts an Lenz.
(Gerne wüßte ich, ob der Eierbecher jetzt in der Schweiz oder in Deutschland wohnt oder, was auch etwas hätte, direkt unten am Grund des Flusses?)
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Kommentare sind geschlossen.
Eierbecher brauchen doch ganz sicher besondere Einfuhrpapiere in das Land der EI-dgenossen.
Meinst Du, sie werden erst mal ei-soliert? Wg. Ei-nschleppung von K-ei-men? (Hilfe …!)
Hast Du eigentlich keine Angst, in der ganzen Republik Eierbecher auszusetzen und das auch noch öffentlich? Was machst Du, wenn eines Tages die Frau vom Amt vor der Tür steht und Dich wegen Vernachlässigung Deiner Aufsichtspflicht zur Verantwortung zieht? Oder sie alle wieder zu Dir zurückbringt?
Ich weiß nicht; sie zu Pfannkuchen einladen vielleicht –?
(Diese Freilassung erfolgte übrigens unter erschwerten Bedingungen — ein paar Meter weiter stand ein Straßenmusikus, der ohne Unterlaß auf seiner Melodika (!) »Schwarze Augen« spielte …)
Wieder so ein schöner Artikel aus einer unglaublich lustigen Serie. Dass das Kerlchen gerade hundert Kilometer flußauf- und schweizwärts grüßt, freut mich ganz besonders. Ich wollte schon den Weidling klarmachen und Richtung Bad Säckinger Brücke paddeln. Aber dann fiel mir ein, dass nicht nur der Rheinfall sondern auch zig Stauwehren etwas hinderlich sind.
Weidling, das wäre natürlich stilecht gewesen. Und über die Reise hätte ich gern in Deinem Blog gelesen. :)
Na klar, Lakritze. Über den Rheinfall ist es mit dem Weidling echt schwierig. Mit dem Kajak geht es, ist aber bei 800 Franken Strafe und der Beschlagnahmung des Bootes verboten. Weiter unten gibt es an den Wehren kuriose Dinger: Bootslifte statt Schleusen. Da habe ich gerade ein Artikelchen darüber geschrieben.
Das finde ich dann hoffentlich auch noch, das Artikelchen.
Jetzt staune ich erst mal, daß den Rheinfall mit dem Kajak bezwingen unter Strafe gestellt werden muß.
Jöööö, was für eine tolle Idee!
Hast du am Fuß jedes Eierbechers deine mailadresse vermerkt, damit man dich auch benachrichtigen kann, wohin die Reise gegangen ist.
Und tut es dir um die Sammelobjekte gar nicht leid?
Das mit der Mailadresse, das hatte ich mir auch schon überlegt. Andererseits gefällt mir der Gedanke, daß die Eierbecher rätselhaft bleiben.
Und leid tun — ja, ja … schon, irgendwie. Aber ich tausche sie ja gegen potentielle Geschichten, die ich mir dann auch noch selbst ausdenken darf …