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Das Fest im Viertel

3. August 2010

Jeden Sommer für drei Tage flüchten die Viertelbewohner, und der Rest der Stadt strömt in Scharen her: dann ist Viertelfest. Ich liebe das. Auf verschiedenen Bühnen wird Musik gespielt (von Möfahead, Ira Atari & Rampue oder Die Fahrt von Holzminden nach Oldenburg, und das ist richtig und gut so), es gibt Essen und Trinken und allerlei politische und kuriose Stände; wer von den Geschäftsleuten hier genügend gute Laune und Durchhaltevermögen hat, wirft alle Öffnungszeiten über Bord und ist dabei.

Kaffee, Wein, Tee und drei, vier, zehn Bierbuden (gern gesehen: die von Bruch) tragen die Besucher durch den Abend. Man ißt bunt und hervorragend und höchst international; simple Pommesbuden sind nicht zugelassen. Es ist mehr als nur ein Gerücht, daß man hier auch fritierte Seidenraupen bekommt.

Ich mag dieses Fest, weil es immer noch nicht so ganz stromlinienförmig ist in der Feierlandschaft der Landeshauptstadt. Es wird wüster Jazz auf dem Bürgersteig gespielt, man kann tatsächlich originelle Dinge erstehen, nicht nur von den Kindern mit ihrem halben Quadratmeter Flohmarkt in den Hauseingängen, und wenn man Glück hat, wird man an seiner Lieblingsbude exklusiv bekocht. Einziger Engpaß sind immer und immer wieder die Toilettenwagen, aber das war noch nie und wird wohl nicht mehr anders.

9 Kommentare
  1. 4. August 2010 5:27

    Die Fahrt von Holzminden nach Oldenburg hätte ich ja gerne gehört, aber Seidenraupen hätte ich bestimmt nicht dazu gegessen.

  2. 4. August 2010 5:28

    Aber Bruch dazu getrunken, ganz bestimmt!

    • joulupukki permalink
      4. August 2010 8:39

      Ich hätte die Seidenraupen mit Sicherheit probiert. Für den >> Weltfrieden und weil sichs dann vielleicht noch besser spinnen lässt.
      Grätzelfeste sind schön! Beim letzten im Viertel hab ich die Nachbarschaft Tango tanzen gesehen. Der Anblick ließ mich auch im Augenblick verweilen …

    • 4. August 2010 17:04

      Die Bruch-Buden sind seltener als die von der großen Brauerei aus dem Nachbarstädtchen, aber wesentlich lokalpatriotischer.

  3. meme permalink
    4. August 2010 11:28

    http://www.youtube.com/watch?v=Pc5NWYA5ikc&feature=related – wunderbar chaotisch.

    Bei uns gibt’s bei Volksfesten meist WumTaTa der örtlichen Schützenvereins-Musikzüge, und Gesang von Musikschul- und anderen Chören – wenn’s hoch kommt mal Disco von der CD. Dafür muß ich hier allerdings auch nicht den Anblick frittierter Seidenraupen ertragen (klasse Foto trotzdem), Spanferkel sind schon schlimm genug ;-)

    Am besten gefällt mir übrigens das Foto „Festinfrastruktur“

  4. 4. August 2010 11:54

    Seidenraupen schmecken … hm, im schlimmsten Falle: langweilig. Also nix Besonderes. Weniger fest als Krabben; dafür kann man die Schale mitessen. Es gibt scharfe Soße dazu. Ich würde die gern mal selbst machen und schauen, ob man sie irgendwie knusprig kriegt.

  5. meme permalink
    4. August 2010 12:27

    Mit scharfer Soße kann man fast alles essen – aber noch „weniger fest als Krabben“ … uijuijuijui – ist wohl doch nix für mich. Wenn die Krabbenliebhaber der Familie sich an Krabben gütlich tun, wende ich mich schon mit Grausen ;)

    Na ja – wie sagt man doch hier so schön: „Wat de Buur nich kennt, dat frett he nich“

    • 4. August 2010 17:15

      Keine Krabben? Nicht mal von der Nordsee, und auch keine frischen vom Kutter? Oh. Für die würde ich einiges tun …

      Ansonsten halte ich’s wie Jou: Probieren muß ich alles. Auch wenn’s manchmal schwerfällt.

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